Neue Bewohner im Amerika-Tierpark

Seltene Chaco-Pekaris eingetroffen

Am 1. Oktober sind zwei Chaco-Pekaris aus dem Zoo Wroclaw eingetroffen und in den erweiterten Teil der Nasenbärenanlage eingezogen. Dahin sollen letztere auch Zutritt erhalten und eine weitere interessante „WG“ im Amerika-Tierpark gründen, wenn sie es möchten. Nach vierstündiger Fahrt sind sie gegen 15 Uhr, etwas gestresst, wohlbehalten im Amerika-Tierpark eingetroffen. Gegen 18 Uhr lagen sie schon tief schlafend in ihrer neuen Behausung.

Die Pekaris oder Nabelschweine - benannt nach einer Drüse, die sich allerdings auf dem Rücken befindet - unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht deutlich von den eigentlichen Schweinen. Von den drei Pekariarten ist das Chaco-Pekari die seltenste und durch Lebensraumverlust und illegale Jagd stark vom Aussterben bedroht. Es wurde erst 1972 lebend wiederentdeckt. Es lebt in den trockensten Gebieten des Gran Chaco, wo es auch völlig ohne Wasser auskommen soll. Dem Tierpark Berlin war es gelungen, Tiere aus Paraguay einzuführen, die aber rechtlich Eigentum des Staates Paraguay bleiben. Das gilt auch für die Tiere, die jetzt bei uns leben. In Europa hat sich inzwischen eine stabile Zoopopulation entwickelt. Da es nicht genügend Platz in den Zoos gibt, wird die Fortpflanzung dieser Art derzeit etwas eingeschränkt. Unsere beiden Tiere sind weibliche Geschwistertiere; mit ihrer Haltung im Amerika-Tierpark leisten wir auch so einen Beitrag zum Erhalt dieser in der Wildbahn stark bedrohten Art. Bei Fortpflanzungsbedarf kann ein Männchen dazugesellt werden.

Wie alle Pekaris leben sie gesellig, allerdings diese Art nur in kleinen Gruppen bis zu maximal 10 Tieren.

Text und Foto: Prof. Klaus Eulenberger, Vorsitzender Tierparkförderverein

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Tierpark Chaco Pekari (Eulenberger)Tierpark Chaco Pekari (Eulenberger)