Integration in Limbach-Oberfrohna
Zur Förderung
Der Freistaat Sachsen förderte die Integrationsarbeit in Limbach-Oberfrohna durch das Förderprogramm „Integrative Maßnahmen – den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“, Teil 2. Im Projekt "Ankommen in Limbach-Oberfrohna - Eine Stadt zum Leben, Lernen und Arbeiten" (Laufzeit: 01.01.2018-31.12.2020) informieren und beraten die Mitarbeitenden der Integrationsberatungsstelle Migranten und Flüchtlinge mit gesichertem Bleibestatus, die hier in Limbach-Oberfrohna ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. Sie nehmen Anliegen und Fragen entgegen und klären diese unter Einbeziehung der zuständigen Stellen und Netzwerkpartner.
Im Jahr 2021 erfolgte die Förderung "LO´s Integration" vom 01.5.-31.12.2021 ebenso über dieses Förderprogramm. Wir freuen uns besonders, dass die Integration in Limbach- Oberfrohna von 2022-2025 weiter über die "Integrative Maßnahmen - Teil 1 - Maßnahmen in den Bereichen Integration, Partizipation und gesellschaftlicher Zusammenhalt" gefördert werden und so verstetigt werden kann.
Eine Vielzahl an angebotenen Freizeitaktivitäten und kleineren Projekten sollen insbesondere Migranten und Flüchtlingen die Integration in die Gemeinschaft erleichtern, Orientierungshilfe geben sowie Toleranz und ein friedliches Zusammenleben in der Stadt nachhaltig fördern.
Unterstützt wird die Arbeit in Limbach-Oberfrohna vor allem durch den mittlerweile stark gewachsenen ehrenamtlichen Helferkreis. Gemeinsam mit der Kirchgemeinde begleiten engagierte Bürger und Bürgerinnen bereits langjährig Flüchtlingsfamilien als Paten, lehren die deutsche Sprache, helfen bei Wohnungssuche und –einrichtung sowie in allen anderen Lebenslagen.
Frauentreff
Jeden Dienstag treffen sich Frauen aus verschiedenen Ländern zum Frauentreff im Kirchgemeindehaus. Dabei geht es vor allem um den Austausch untereinander, den Aufbau von Selbsthilfestrukturen aber auch um Vermittlung von Wissen, Normen und Werten unserer Kultur. Hier erhalten die Frauen u. a. Informationen über Gesundheit, Abfallwirtschaft, Geld, Schulbildung sowie eine intensive Anleitung zum Lesen und Verstehen von Behördenbriefen. Unterstützung bekommen sie dabei durch die hauptamtliche Flüchtlingssozialbetreuung der Stadtverwaltung, dem Integrationskoordinator des Landkreises Zwickau sowie durch viele ehrenamtliche Helfer. Unser Wunsch ist es, diesen Treff für alle bedürftigen Frauen der Stadt zu öffnen. Wir würden uns also sehr freuen, wenn wir zukünftig immer dienstags ab 9:00 Uhr noch viel mehr Frauen begrüßen dürfen. Kommen Sie vorbei!
Ehrenamtliche Helfer, Sprachmittler & Paten
Aus dem großen Helferkreis haben sich kleinere Helferteams gebildet, u.a. in den Bereichen Nachhilfe, Patenschaften, Sprachen, allgemeine Hilfsangebote etc. Weitere Interessenten für ehrenamtliche Hilfe können sich ebenso in der Integrationsberatungsstelle melden.
Wir sind für die Hilfsangebote sehr dankbar!
Für Institutionen und Träger organisiert die Integrationsberatungsstelle auf Anfrage mündliche Sprachmittlung bzw. auch schriftliche Übersetzungen über den Sprach- und Kulturmittlerdienst Zwickau. Der Dienst vermittelt keine beeidigten Dolmetscher, sondern geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen und Anforderungsformulare sind zu finden unter: www.zwickau.de/sprachundkulturmittler
Freizeitangebote
Die Integrationsberatungsstelle unterstützt Träger bei der Durchführung von Integrations- und Begegnungsprojekten, erarbeitet zusammen mit diesen Problemlösungskonzepte, gibt Hinweise zu Fördermöglichkeiten und moderiert zwischen den Akteuren der Stadt und des Landkreises. Dank des Engagements konnten z. B. verschiedene Sportintegrationsangebote mit Unterstützung des FSV Limbach-Oberfrohna durchgeführt und so sportlicher Nachwuchs gewonnen werden.
Die Freizeitangebote aus dem Bereich Integration können von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Eine Übersicht finden Sie am Ende dieser Seite.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Flucht & Asyl in Limbach-Oberfrohna
Wer ist für das Asylverfahren zuständig?
Die Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen ist durch Bundes- und Landesgesetze geregelt, zum Beispiel durch das Asylbewerberleistungsgesetz und das Sächsische Flüchtlingsaufnahmegesetz. Die Asylverfahren führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - kurz BAMF - durch. Es verteilt auch die Asylbewerber auf die Bundesländer, dies geschieht anteilig nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, der unter anderem Bevölkerungszahl und Wirtschaftskraft berücksichtigt.
Der Freistaat Sachsen betreibt die Erstaufnahmeeinrichtungen - kurz EAE. Von dort werden die Flüchtlinge dann auf die Kommunen verteilt, nachdem sie in der EAE durch die Zentrale Ausländerbehörde registriert wurden und durch das zuständige Gesundheitsamt eine medizinische Erstuntersuchung erhalten haben.
Wer ist in Limbach-Oberfrohna für die Flüchtlingsarbeit zuständig?
Nachdem der Freistaat Sachsen die Flüchtlingsarbeit an die Landkreise als zuständige untere Unterbringungsbehörden delegiert hat wurde, als Träger für die Unterbringung hier in Limbach-Oberfrohna der Verein Pandechaion-Herberge e. V. eingesetzt. Die soziale Betreuung während des Verbleibs in der Herberge obliegt dem vorgenannten Verein.
Die Mitarbeiter der Integrationsberatungsstelle, ansässig in der Stadtverwaltung Limbach-Oberfrohna, koordinieren insoweit ehrenamtliche Hilfestrukturen, betreiben Netzwerkarbeit und kümmern sich bei aktuellen Problemlagen in Bezug auf die Integration unserer Flüchtlinge ins Gemeinwesen. Sie beraten und betreuen die Flüchtlinge, die bereits in Wohnungen im Stadtgebiet leben. Beschäftigt sind in der Integrationsberatungsstelle aktuell eine Sozialarbeiterin und ein kommunaler Integrationskoordinator.
Wie werden die Asylbewerber in Limbach-Oberfrohna untergebracht?
Die Unterbringung wird vom zuständigen Verein organisiert und strukturiert. Bisher wurden in unserem Stadtgebiet die Flüchtlingsfamilien vornehmlich dezentral, d. h. in Wohnungen im gesamten Stadtgebiet, untergebracht. Erst wenn den Asylbewerbern ein Aufenthaltsstatus zuerkannt wurde und eine Umstellung auf Leistungen nach SGB II erfolgt, ist eine freie Wohnungswahl möglich.
Was ist der Unterschied zwischen dem Wohnprojekt und der Gemeinschaftsunterkunft?
Unser Wohnprojekt umfasst aktuell 30 Wohnungen, die im Stadtgebiet verteilt liegen. Die Flüchtlinge werden hier in eigenen Wohnungen, die minimalistisch eingerichtet sind, im Familienverbund untergebracht. Der Sitz des Wohnprojektes findet sich auf der Süßstraße 10, Ansprechpartner ist Herr Schuster. Seitens der Stadtverwaltung wird eine Unterbringung im Wohnprojekt bevorzugt. Ungefähr 70% der in der Stadt lebenden Flüchtlinge sind Familien.
Die Gemeinschaftsunterkunft kann man sich wie eine Jugendherberge vorstellen. Die Flüchtlinge sind in einem Komplex auf der Oststraße in Mehrbettzimmern untergebracht. Dies eignet sich besonders für alleinreisende Flüchtlinge. Ansprechpartner vor Ort ist Herr Lorenz.
Sowohl das Wohnprojekt als auch die Gemeinschaftsunterkunft werden vom Pandechaion-Herberge e.V. betrieben.
Wie viele Asylbewerber leben in Limbach-Oberfrohna?
Mit Stand vom Januar 2020 beherbergt unsere Stadt 110 Asylbewerber im Wohnprojekt und weitere 138 in der Gemeinschaftsunterkunft auf der Oststraße. Weiterhin haben sich 140 Asylbewerber nach Abschluss des Asylverfahrens dafür entschieden, in Limbach-Oberfrohna leben zu bleiben, da sie hier in den vergangenen drei Jahren Freunde und teilweise sogar einen ersten Einstieg in das Berufsleben gefunden haben.
Woher kommen die Menschen?
Mit Abstand die meisten Asylsuchenden, für die das Landratsamt verantwortlich ist, kommen aktuell aus Syrien, Irak und Afghanistan. Danach folgen als Herkunftsländer Georgien, Tunesien, Russische Föderation, Libyen, Libanon, Pakistan, Eritrea und Indien.
Was wird getan, damit Asylbewerber die deutsche Sprache erlernen?
Viele der Flüchtlinge haben bereits Integrationskurse sowie weiterführende Deutschkurse bei vielen Trägern in Hohenstein- Ernstthal und Chemnitz absolviert. Aktuell wird über den TÜV Rheinland ein „Deutsch-sofort“- Kurs in Limbach-Oberfrohna, angeboten. Aktuell laufen mehrere ehrenamtlich getragene Deutsch- bzw. Nachhilfekurse an verschiedenen Orten. So können auch spezielle Angebote für Flüchtlinge, die Analphabeten sind, geschaffen werden.
Wie können sich Bürgerinnen und Bürger der Stadt Limbach-Oberfrohna engagieren?
Ehrenamtliche Patenschaften sind ein guter Weg, soziale Teilhabe und damit Integration zu fördern. Derzeit sind bereits einige Patenschaften in Hausgemeinschaften entstanden, in denen Flüchtlingsfamilien in Wohnungen untergebracht sind. Bereits über 100 Freiwillige haben sich an der Flüchtlingsarbeit beteiligt. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter der Integrationsberatungsstelle.
Weiterführende Informationen: