Freude über positive Resonanz und offenen Umgang

Gerd Härtig seit einem Jahr als Oberbürgermeister im Amt

Genau am 1. April 2022 trat Gerd Härtig offiziell sein Amt als Oberbürgermeister an – auch wenn er damals aufgrund eines positiven Corona-Tests erst ein paar Tage später wirklich in sein neues Büro einziehen konnte. Seitdem sind zwölf Monate vergangen und „Stadtspiegel“ sprach mit ihm über seine Eindrücke und Ergebnisse des ersten Jahres und die Pläne für die Zukunft.

„Stadtspiegel“: Herr Härtig, wie würden Sie das erste Jahr im Rathaus beschreiben?
Oberbürgermeister Gerd Härtig: Das waren sicher die spannendsten Monate meiner beruflichen Laufbahn. Ich habe sehr viele Menschen kennengelernt, Neues erlebt und jede Menge Themen unterschiedlichster Art bearbeitet. Meine Vorstellungen vom neuen Job sind zum Großteil tatsächlich so eingetreten, einige Überraschungen blieben natürlich nicht aus. Was mich besonders freut, ist die positive Resonanz aus der Bevölkerung und der offene und kommunikative Umgang untereinander.

„Stadtspiegel“: Um in einer Kommune etwas zu bewegen, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und Verwaltung wichtig. Wie gestaltet sich diese aus Ihrer Sicht?
Oberbürgermeister Gerd Härtig: Seit meinem Amtsantritt sind von 187 Beschlüssen in den Gremien 180 (bzw. 96 Prozent) einstimmig gefasst worden. Allein dies zeigt die Konstruktivität aller Damen und Herren Stadträte, das Gremium tagt nahezu frei von parteiideologischen Einflüssen. Auch wenn nicht immer alle einer Meinung sind, so habe ich stets den Eindruck gewinnen können, dass es allen Beteiligten um die Sache und um das Beste für die Stadt geht. Das kannte ich als Stadtrat nicht anders und hoffe natürlich, dass diese Kultur auch zukünftig Normalität bleibt.

„Stadtspiegel“: Viele bereits angebahnt Projekte wurden von Ihnen und dem Team der Verwaltung weitergeführt. Konnten Sie darüber hinaus bereits eigene Projekte anschieben?
Gerd Härtig: Es ist nicht wichtig, wer nun für welches Projekt die erste Idee hatte. Um erfolgreich zu sein, bedarf es einer sehr guten Teamleistung. Laufende Maßnahmen termin- und budgetkonform abschließen, geplante Maßnahmen in die Realisierung bringen und weitere Konzepte erarbeiten – all dies ist ein Prozess mit jeweils vielen Akteuren. Quasi täglich gilt es, neue Herausforderungen zu meistern. Oft lassen sich neue Ideen erst in mehreren Jahren umsetzen, so z.B. neue Radwege, das Chemnitzer Modell, Schaffung neuer Arbeitsplätze, Glasfaserausbau, um nur einige zu nennen.

„Stadtspiegel“: Sie legen viel Wert auf die Modernisierung der Verwaltung – vor allem im digitalen Bereich wollen Sie einiges auf den Weg bringen. Gibt es hier schon erste Ansätze?
Gerd Härtig: Für die Weiterentwicklung der Verwaltung zu einem Dienstleistungszentrum für die Bürgerinnen und Bürger von Limbach-Oberfrohna haben wir hervorragende Ausgangsbedingungen. Ich habe im Rathaus sehr engagierte und kompetente Kolleginnen und Kollegen kennenlernen dürfen. Bei allem Fortschritt sind es am Ende des Tages die Menschen, die den Service für unsere Stadt erbringen. So werden wir uns nicht nur auf die Digitalisierung fokussieren, sondern auch Wert legen auf unsere Gesundheitsquote und die verbesserte Ausrichtung auf unsere Bürgerschaft.

„Stadtspiegel“: Auch die Beteiligung der Bürger am städtischen Leben und der Entwicklung der Stadt ist Ihnen wichtig. Was ist hier geplant?
Gerd Härtig: Viele Module der Bürgerbeteiligung habe ich übernommen und führe diese weiter, so z.B. die Bürgerversammlungen in den Ortsteilen, die Fragestunde zu den Stadtratssitzungen oder die Möglichkeit eines persönlichen Gespräches mit mir. Zusätzlich werden wir noch in diesem Jahr eine Zufriedenheitsbefragung in unserer Stadt durchführen. Mittelfristig ist die Einführung neuer Teilhabemöglichkeiten auf digitalem Weg geplant. Ähnlich wie bereits durch Arbeitskreis Jugend und dem Jugendbeirat geschehen, wünsche ich mir eine stärkere Einbindung der Generation „der Junggebliebenen“ in die Entscheidungsprozesse der Stadt. Hier werden wir noch bessere Lösungen finden müssen.

„Stadtspiegel“: Was sind ihre Pläne für die nächsten Monate?
Gerd Härtig: Das lässt sich kaum in ein paar Sätzen beantworten. Im kommenden Doppelhaushalt werden wieder viele Investitionen enthalten sein, die es umzusetzen gilt. Die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 wirft ihre Schatten voraus, der Glasfaserausbau will koordiniert sein, der Flächennutzungsplan soll verabschiedet werden. Dazu beschäftigen mich Themen wie Ärztemangel, Inflation, kommunaler Wärmehaushalt, Sportförderung, „Amt24“, usw. Ich habe keine Angst, dass es mir langweilig werden wird.

„Stadtspiegel“: Wo könnte man Sie demnächst antreffen?
Gerd Härtig: Mit Beginn des Frühlings werden vielfältige Veranstaltungen in unserer Stadt stattfinden. Ich versuche, so viele wie möglich persönlich zu besuchen. Besonders freue ich mich auf den Sportlerball am 29. April und das Bürger- und Museumsfest am 13./14. Mai. Ich empfehle allen einen Blick in den gut gefüllten Veranstaltungskalender auf unserer Homepage.

„Stadtspiegel“: Vielen Dank für das Gespräch.