Traum von Eisbahn in L.-O. für dieses Jahr passé

Betreiber und Stadt ziehen Reißleine – Anlage wird abgebaut

Lange hatten die Limbach-Oberfrohnaer gehofft, dass die bereits Ende November aufgebaute Eisbahn auf dem Johannisplatz doch noch eröffnet werden kann. Am 10. Januar jedoch mussten Betreiber Andreas Engert und Bürgermeister Robert Volkmann die traurige Nachricht verkünden, dass sich unter den aktuellen Gegebenheiten ein Betrieb wirtschaftlich nicht mehr rechnen würde. „Diese Entscheidung ist sehr bitter für mich persönlich und die gesamte Stadt, aber sie muss akzeptiert werden. Als Unternehmer muss Andreas Engert diese treffen und vertreten, um die Existenz seiner Firma zu sichern“, betonte der Bürgermeister. Da dieser mehrere Eisbahnen betreibt, wurde sich auf eine gemeinsame Linie im Umgang mit den Eisbahnen in Annaberg-Buchholz, Olbernhau, Marienberg und Limbach-Oberfrohna verständigt. Gründe für die Absage waren die zu dem Zeitpunkt nach wie vor unklaren Rahmenbedingungen für das Eislaufen selbst sowie die gastronomischen Angebote am Rande sowie der erneute Zeitverzug durch das Warten auf die Bund-Länder Beschlüsse. Zudem lassen sich auch die Gefahren durch die Omikron-Variante noch nicht fassen. Schlimmstenfalls würde die Eisbahn eröffnet werden und müsste nach zwei Wochen wieder schließen.

Laut Andreas Engert wiegt auch Folgendes schwer: „Für uns lag die Schmerzgrenze bei einer Eröffnung am 10. Januar. Dafür hätten spätestens am 5. Januar die Vorbereitungen starten müssen. Der neuerliche Zeitverzug durch vertagte Entscheidungen bei Bund und Land ist leider nicht mehr aufzuholen. Denn erfahrungsgemäß ist ein Betrieb nach dem Ende der Winterferien wegen der steigenden Temperaturen und der sinkenden Nachfrage nicht mehr wirtschaftlich und daher keine weitere Verlängerung mehr möglich, die dies ausgleichen würde. Zudem erscheint es unter den weiter bestehenden Einschränkungen hinsichtlich Zutritt, Veranstaltungen und Gastronomie unrealistisch, unseren Besuchern das freudige und unbeschwerte Freizeitvergnügen zu bereiten, das eine Eisbahn eigentlich versprüht.“ Gemeinsam sind beide bereits auf die zahlreichen Sponsoren zugegangen und sind auf großes Verständnis gestoßen. „Unsere Hoffnung ist natürlich, dass ein Großteil unserer Partner weiter zur Seite steht und wir im vierten Quartal 2022 neu starten können. Das hatten wir den Sponsoren, Stadträten sowie der interessierten Öffentlichkeit ja bereits mit Schreiben vom 16. Dezember als „Plan B“ offeriert“, so Bürgermeister Volkmann. Nach seinen Worten sind der Stadt bisher keine bedeutenden Kosten entstanden. Nach Beschluss des Kultur-, Jugend- und Sozialausschusses wären die Aufwendungen für Strom und Wasser Gegenstand der städtischen Freigebigkeitsleistung gewesen. Mangels Inbetriebnahme der Fläche sind diese Kosten nicht entstanden.

 

(Titelfoto: Andreas Engert)